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Geschichte der Hypnose, Hypnotherapie und einiger Persönlichkeiten

Hypnosetherapie und Hypnobalancing™ - Spezialisierung auf Ängste und Angststörungen
Geschichte der Hypnose - Praxis für Hypnotherapie in Berlin - Spezialisierung auf Ängste und Angststörungen

Geschichte der Hypnose

 

Die Nutzung von Hypnose blickt inzwischen auf eine fast 4.000 Jahre alte Tradition zurück. Insbesondere die Nutzung von Trance hat sehr viel früher Eingang gefunden.

Die alten hinduistischen Praktiken der Fakire und Yogis können bis ins zweite Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung zurückverfolgt werden.

Schon ca. 1.500 Jahre vor unserer Zeitrechnung wird die Hypnose in Schriften aus dem antiken Ägypten, im Papyrus Eber, erwähnt. Sie wurde in den Tempeln entlang des Nils angewandt.

In der Antike bis zum Mittelalter wurde die heilende Wirkung von Hypnose häufig einer übermenschlichen Kraft zugeschrieben. Hypnose erschien mystisch und spirituell. Der Mediziner Paracelsus empfahl die von Mönchen erfolgreich praktizierte Hypnose mit positiven Heilsuggestionen zur Behandlung von Nervenkrankheiten.

Im 17. Jahrhundert wurde der Arzt Franz Anton Mesmer dadurch bekannt, dass er mit seinem Animalischen Magnetismus vermeintlichen Magnetismus zur Heilung einsetzte. In spektakulärem Umfang ausgeweitet wurde sein Angebot Gegenstand von Untersuchungen. Eine Kommission erklärte sein Verfahren für wertlos, da die erzielten Heilungen lediglich das Resultat der menschlichen Vorstellungskraft seien.

Der Chirurg James Braid schließlich nutzte die physiologischen und psychischen Voraussetzungen des Zustandes, den er lange Zeit für künstlich hervorgerufenen Schlaf hielt, weshalb er den Namen Hypnose etablierte. Er nannte das Phänomen auch Neurypnologie, was soviel wie „nervöser Schlaf“ bedeutet und später dann Hypnose, was sich vom griechischen Gott des Schlafes, Hypnos, ableitet. Als Ergebnis seiner Beobachtungen änderte James Braid kurz vor seinem Tode seine Meinung hierüber. Er sah Hypnose zu diesem Zeitpunkt als „Konzentration der Aufmerksamkeit und Erhöhung der Einbildungskraft“. Deshalb wollte er den Begriff Hypnose durch die Bezeichnung Monoideismus ersetzen. Da die Bezeichnung Hypnose sich zu diesem Zeitpunkt schon weitestgehend etabliert hatte, wurde sie jedoch beibehalten.

Hypnose wurde auch für die Durchführung von schmerzfreien Operationen eingesetzt. Mit der Einführung von Betäubungsmitteln wie Äther, Chloroform oder Lachgas verschwand die analgetische Verwendung der Hypnose in der Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch wieder in der Versenkung.

Jean Martin Charcot (1825 bis 1893) wurde bekannt als französischer Psychiater und Hypnotiseur. Berühmtheit erlangte er auch als er hysterische Anfälle unter Hypnose demonstrierte. Er war der Meinung das der Zustand der Hypnose, den Charcot für eine auslösbare künstliche Neurose hielt, nur hysterischen Menschen gelingt. Die Empfänglichkeit für Hypnose wurde von ihm als ein hysterisches Symptom bewertet.

Der berühmteste Schüler von Charcot war Sigmund Freud. Sein Studienaufenthalt bei Charcot 1885/1886 wurde für Freud zum Schlüsselerlebnis. Nach einigen Erfahrungen mit Hypnose konzentrierte er sich jedoch auf die von ihm entwickelte Technik der freien Assoziation. Freud äußerte sich meines Wissens nie wirklich negativ über die Hypnose. Das Renommee seiner Technik sorgte jedoch dafür, dass Hypnose für lange Zeit kaum noch beim Einsatz in der Therapie verfolgt wurde.

In Deutschland entwickelte Johannes Heinrich Schultz (1884 bis 1970) das Autogene Training (1932), das als eine formelhafte Methode der Selbsthypnose bezeichnet werden kann.

Ca. 1950 nahm die Bedeutung der Hypnose im klinischen Bereich der englischsprachigen Länder wieder zu.

Der amerikanische Arzt und Psychiater Milton H. Erickson (1901 bis 1980) gilt für viele als Vater der modernen Hypnotherapie. Er war maßgeblich an der offiziellen Anerkennung der Hypnose als Therapieform beteiligt. Erickson nutzte zunehmend permissive und indirekte Suggestionen für die kooperative Hypnotherapie. Dabei wendete er Metaphern an, die es ermöglichten indirekt über das Thema und über Lösungswege zu reden. Oft schaffte er, allein durch das Erzählen von Geschichten, dass seine Klienten in Trance gingen und die gewünschten Veränderungen und Heilungen erschienen dann wie Wunder. Richard Bandler und John Grinder modellierten ihn in den 70er Jahren und machten so seine Arbeit einem noch breiteren Publikum bekannt. Die Rossis brachten interessante Transkripte ihrer Sitzungen mit Milton Erickson heraus. Heute ist Erickson das Vorbild für eine Vielzahl von Hypnotherapeuten in aller Welt. Sein Schüler Jeffrey Zeig gründete später die Milton Erickson Gesellschaft und viele andere nutzten zu Lebzeiten Milton Ericksons die Gelegenheit, von ihm zu lernen. Darunter Brian Alman und Stephen Gilligan.

Viele Hypnotherapeuten lassen sich noch heute von Milton H. Erickson inspirieren und erlernen die Hypnotherapie in seinem Sinne bzw. im Zusammenhang des heutigen Kontextes. Die Deutung dessen, was Ericksonsche Hypnotherapie ausmacht, ist dabei allerdings sehr unterschiedlich. Mitunter werden die Bestrebungen in bester Absicht heute auch übertrieben, beispielsweise stets unbedingt rein permissiv und indirekt zu arbeiten. So werden die Erwartungen des Klienten einseitig und teilweise unberücksichtigt gelassen. Viele von Milton H. Erickson eingesetzte Techniken und seine Dramaturgie bleiben weitgehend unberücksichtigt. Meine Klienten und die von mir ausgebildeten Hypnotherapeuten nutzen bzw. erlernen daher eine breitere Palette von Techniken und Methoden, die sich mitunter kombinieren lassen bzw. die Flexibilität im Sinne des Klienten erweitern.

Beispielhaft für wirkungsvolle Techniken sind auch die Angebote von Dave Elman, der von 1900 bis 1967 lebte. Es hat sich in der Hypnosetherapie einiges getan seit ihren Anfängen. Heute sind durch die Kombination verschiedener Therapieschulen mit verschiedenen Ansätzen der Hypnose eigenständige Hypnotherapien entstanden. Lohnenswert ist beispielsweise die systemisch-hypnotherapeutische Sicht, die sich auch in der Flexibel-kooperativen Hypnosetherapie wieder findet.

Anfang 2006 entstand das Institut für die Förderung von Hypnoseanwendung Berlin, um den heutigen Möglichkeiten der Hypnosetherapie Raum zu geben. Die Hypnotherapie wird ständig vielfältiger, da sie neue Erkenntnisse aus anderen Disziplinen berücksichtigt und mit anderen Therapieformen kombiniert wird. So gibt es wohl keine zwei identisch arbeitenden Therapeuten. 

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Erstveröffentlichung: 11.12.1999
Letzte Überarbeitung: 22. Januar 2023
K: CNA
Ü:
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