Franz Anton Mesmer und der Animalische Magnetismus

Personen und Meilensteine der Hypnose und Hypnotherapie

Antworten auf häufige Fragen

Was bedeutet Animalischer Magnetismus?

Der animalische Magnetismus ist ein Begriff, der von Franz Anton Mesmer erfunden und verwendete wurde. Er beschreibt das Wirken körpereigener Energien im Menschen.

Krankheit wurde als Ungleichgewicht auf der energetischen Ebene betrachtet. Durch Behandlung dieses Ungleichgewicht der Energien sollte die Heilung als energetischer Energieausgleich durch den Magnetiseur erfolgen.

Es gibt einige Überschneidungen mit der Energetischen Psychologie.

Was ist ein Magnetiseur?

Die Bezeichnung Magnetiseur stammt aus der Zeit als der animalische Magnetismus (energetische Heilbehandlung) und Hypnose noch nicht unterschieden wurden.

Franz Anton Mesmer ist dabei von dem sogenannten animalischen Magnetismus ausgegangen, den ein Magnetiseur beim Patienten harmonisieren konnte. Trance tritt dabei fast automatisch auf, wenn ein Klient sogenannte mesmerische Streichungen erfährt.

Andere Bezeichnungen für die vermutete Energie sind Chi, Prana, Od oder Lebensenergie.

 

Was bedeutet Mesmerisierung?

Als Mesmerisierung wird die Energieübertragung auf einen Menschen oder auf Gegenstände mithilfe energetischer Streichungen bezeichnet. Die Mesmerisierung ist nach Franz Anton Mesmer benannt.

Bei den Mesmerschen Streichungen wird in geringem Abstand zum Körper des Klienten in bestimmten Bahnen entlang gestrichen, ohne ihn zu berühren. Die dahinterstehende Theorie ist, so das menschliche Nervensystem anzuregen. Da es selbst für kleinste Reize empfindsam ist, spürt es die Anwesenheit der Hand des Therapeuten und reagiert mit einer leichten Irritation, die zu einer Entspannung führt. Mit zunehmender Entspannung gleitet der Hypnotisand in eine sanfte Trance, die vertieft werden kann.

Mittels Mesmerisierung kann eine Trance ganz ohne Worte eingeleitet werden. Es ist auch eine hervorragende Möglichkeit, eine bestehende Trance zu vertiefen und intensive körperliche Entspannungszustände zu fördern.

 

 

 

Franz Anton Mesmer

 

Der Deutsche Franz Anton Mesmer, geboren am 23. Mai 1734, studierte zuerst Theologie und dann Medizin. Inspiriert vom katholischen Priester Johann Joseph Gassner wurde er berühmt durch seine Behandlungen mit dem sogenannten animalischen Magnetismus.

Aus seiner Sicht durchfloss eine Art Strom, ein Fluidum, den menschlichen Körper. Er behauptete, eine ungünstige Verteilung dieses Magnetismus im menschlichen Körper bewirke alle möglichen Krankheiten und er könne das natürliche Gleichgewicht dieses Magnetismus wieder herstellen, indem er mit seinen Magneten über den Körper der Patienten streiche.

Im Zusammenhang mit einem Skandal, er heilte Maria Theresa Paradis, die Tochter des Privatsekretärs der Kaiserin von ihrer Blindheit, wurde Mesmer als Scharlatan bezichtigt und zog 1778 von Wien nach Paris. Dort eröffnete er eine Praxis, in der er seine Behandlungen mit dem Einsatz von Magnetismus fortsetzte. Seine Erfolge führten zu einer ziemlichen Berühmtheit und zu vielen Neidern unter den Schulmedizinern.

Der Andrang wurde so groß, dass er Holzzuber (baquets) mit Wasser, Eisenspänen und Glassplittern füllte, um den Magnetismus von sich auf diese zu übertragen und ihn so einer größeren Anzahl von Menschen zukommen zu lassen. Er suggerierte den Patienten, dass sie in einen Krisenzustand (Katharsis) geraten werden, sobald sie die Wanne mit dem aufgeladenen Metall berührten. Danach werden sie die Wanne geheilt verlassen. Da seine Patienten ihm glaubten und die Erfolge für sich sprachen, festigte sich Mesmer’s Glaube, dass zuerst ein Krisenzustand erforderlich ist um Heilung stattfinden zu lassen. Es wird vermutlich sehr turbulent in den Räumen zugegangen sein. Die Bereitschaft, sich auf derartige Suggestionen einzulassen, war immens.

Ungefähr 1780 setzte der französische König Ludwig XVI. eine Kommission ein, um die Mesmerschen Heilungen zu untersuchen. Diese befand, dass die magnetischen Phänomene auf Einbildung beruhten, da sie nicht nur mit magnetischen Metallen, sondern auch mit Holzstäben funktionierten.

Sie konnten jedoch seine Heilerfolge nicht widerlegen, die durch die Suggestionen, die Mesmer verwandte, hervorgerufen wurden. In der Kommission waren so prominente Mitglieder wie Benjamin Franklin, Joseph-Ignace Guillotin und Lavoisoir.

Mit der Französischen Revolution verlor er sein Vermögen und seine Praxis und ging zurück nach Deutschland. Mit 75 Jahren wurde ihm eine Stelle als Direktor in einer Klinik in Berlin angeboten, auf die er aus Altersgründen verzichtete.

In dem Haus, in dem er am 5. März 1815 starb, befindet sich heute ein Weinmuseum.

Das so genannte Mesmersche Streichen wird heute in der einen oder anderen Anwendung als hilfreiches Mittel bei Hypnose und Hypnotherapie genutzt. Dabei spielen Magnete normalerweise keine Bedeutung mehr.

 

Animalischer Magnetismus

 

Franz Anton Mesmer hat den Begriff des animalischen Magnetismus geprägt. Damit bezeichnete er die Energien im Körper des Menschen.

Der animalische Magnetismus entspricht dem Chi der Chinesen und dem Prana der Inder. Es ist die Lebensenergie. Mesmer übertrug über die sogenannten mesmerischen Streichungen seine Lebensenergie auf Patienten, um sie zu heilen bzw. ihre Selbstheilungsprozesse zu aktivieren.

Erstveröffentlichung: 11. Februar 2002
Letzte Überarbeitung: 23. August 2024
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