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Erickson’sche Hypnotherapie

Hypnosetherapie und Hypnobalancing™ - Spezialisierung auf Ängste und Angststörungen
Praxis für Hypnotherapie in Berlin - Spezialisierung auf Ängste und Angststörungen

Antworten auf häufige Fragen

Was sind Präsuppositionen?

Präsuppositionen sind Vorannahmen und wirkungsvolle Sprachmuster, mit denen man Dinge behaupten kann, damit diese nicht infrage gestellt werden. Sie verwenden stillschweigende Voraussetzungen.

Beispiel:

  • „Der Chef raucht jetzt nicht.“
    Die Vorannahme besteht darin, dass es einen Chef gibt, der sonst raucht, jetzt aber nicht raucht.
  • „Manfreds Frau ist attraktiv!“
    Die Präsupposition besteht darin, dass Manfred existiert und er eine Frau hat, die ebenfalls existiert.

Präsuppositionen sind Bestandteil des Milton-Modells.

 

Wer war Jay Haley?

Jay Haley (1923 bis 2007) war als US-amerikanischer Psychotherapeut Schüler von Gregory Bateson und Milton H. Erickson

1959 war er einer der Gründer des Mental Research Institute in Palo Alto und ab 1967 enger Mitarbeiter von Salvador Minuchin in Philadelphia.

1976 gründete er mit Cloe Madanes das Family Therapy Institute in Washington, D.C..

Seine integrative und schulenübergreifende Sicht der Psychotherapie war vor allem vom Fokus auf Wirkung geprägt.

Laut Haley entstehen Symptome aus der spezifischer Inkongruenz zwischen offenen und verdeckten Ebenen der Kommunikation mit anderen und sie dienen dazu, dem Individuum das Gefühl der Kontrolle in seinen Beziehungen zu geben. Deshalb sah Jay Haley es als die wichtigste Aufgabe des Therapeuten an, den Patienten zur Übernahme von Verantwortung und zum Beziehen von Positionen zu motivieren.

Haley unterrichtete und inspirierte mehrere Generationen von Therapeuten und Familienberatern. Er hat die Familientherapie maßgeblich beeinflusst.

 

Zu seinen Publikationen gehören:

  • Die Psychotherapie Milton H. Ericksons
  • Typisch Erickson, Muster seiner Arbeit

 

Was bedeutet Utilisation in der Hypnotherapie?

Utilisation ist ein Synonym für Nutzung und Anwendung. Es ist ein zentraler Ansatz der Hypnosetherapie, geprägt durch Milton H. Erickson.

Ein erfahrener Therapeut nutzt, was der Klient und die Umwelt ihm anbieten. Genutzt werden können die Sprache, Werte, Verhaltensweisen und anderen Eigenarten des Klienten und auch äußere Faktoren, wie Gegenstände, Geräusche etc. Utilisiert werden kann alles, das den therapeutischen Prozess und die Ziele unterstützt.

Selbst vermeintlicher Widerstand kann stilisiert werden, indem dieser umgedeutet wird. Hier sind erfahrene Hypnotherapeuten im Vorteil.

 

Erickson’sche Hypnotherapie

 

Erfahren Sie mehr über die Erickson’sche Hypnotherapie und ihre Prinzipien, sowie deren Einsatz in der Praxis für Angsttherapie.

Milton H. Erickson

 

Milton H. Erickson steht für eine besondere Form der Hypnotherapie, die daher auch als Erickson’sche Hypnotherapie bezeichnet wird. Sie versteht sich als Weiterentwicklung der klassischen direktiven Hypnose.

 

 

 

Prinzipien

 

Sie basiert unter anderem auf den folgenden Prinzipien. Die Erickson’sche Hypnotherapie geht davon aus, dass im Unbewussten des Klienten alle Fähigkeiten vorhanden sind die erforderlich sind, um die angestrebte therapeutische Veränderung zu erreichen, auch wenn sich der Klient dessen nicht bewusst ist. Daher ist es die vorrangige Aufgabe der Erickson’schen Hypnose, diese unbewussten Fähigkeiten nutzbar zu machen. Dies wird hier als elizitieren (engl. to elicit = hervorlocken) bezeichnet.

 

 

Kooperation

 

Die Therapie wird als Kooperation von Klient und Hypnotherapeut betrachtet. Das Unbewusste des Klienten ist dabei ein wesentlicher Partner.

 

 

Indirekt fördernd

 

Erickson’sche Hypnotherapie arbeitet oft indirekt. Das problemverhaftete Bewusstsein von Patient:innen wird häufig umgangen. Stattdessen wird das Unbewusste zu autonomen Suchbewegungen und Bewältigungsprozessen angeregt.

Erickson’sche Hypnotherapie ist sehr flexibel und orientiert sich am Klienten. Klienten werden dort abgeholt (Pacing), wo sie gerade sind. Von dort aus wird der Klient begleitet, eingeladen (Leading) zusätzliche Perspektiven zu gewinnen, Ressourcen zu aktivieren und neue Wege zu beschreiten. Erickson’sche Sprachmuster und diverse Techniken helfen Hypnotisand:innen dabei.

Eine dieser Techniken ist die Konfussionstechnik, bei der das kontrollierende Wachbewusstsein des Klienten durch verwirrende Aussagen oder Handlungen in einen instabilen Zustand gebracht wird. Dadurch sind eingeschliffene Pfade leichter zu verlassen und Hypnotisand:innen empfänglicher für Suggestionen.

Während der Hypnosesitzung werden häufig Geschichten (Metaphern) genutzt, die auf die individuelle Situation des Klienten abgestimmt sind.

Diese Geschichten haben auf den ersten Blick meist nichts mit der angestrebten therapeutischen Wirkung zu tun. Erfahrene Hypnotherapeuten wählen diese Geschichten jedoch sehr gezielt aus und betten therapeutische Suggestionen in sie ein. Dies geschieht beispielsweise mittels veränderter Stimmführung, durch die Botschaften für das Unbewusste des Klienten markiert werden.

 

Erickson’sche Sprachmuster

 

In der klassischen, direktiven Hypnose werden Suggestionen als Behauptungen oder Befehle formuliert.

Beispiele:

  • „Sie sind ganz entspannt!“
  • „Entspannen Sie sich jetzt“

Solche direktiven Suggestionen führen bei vielen Hypnotisand:innen zu Irritationen, weil sie sich nicht gewürdigt, sondern manipuliert fühlen.
Als Folge werden Angebote des Hypnotherapeuten abgelehnt.

Milton H. Erickson dagegen benutzte in der Hypnose oft eine kunstvoll vage, verschwommene Sprache, um seine Patienten auf sanfte Weise in Trance zu führen.
Er präsentierte in der nach ihm benannten Erickson’schen Hypnose Suggestionen so, dass sie die Bereitschaft des Klienten, sich in Trance führen zu lassen, erhöhte.

 

Zu den Erickson’sche Sprachmuster gehören:

 

Milton-Modell

 

 

Gegenstück zum Meta-Modell?

 

Das Milton-Modell stellt gewissermaßen das Gegenstück zum Meta-Modell dar. Während es beim Meta-Modell darum geht möglichst klar zu kommunizieren werden beim Milton-Modell Verzerrungen dafür genutzt, um innere Suchprozesse zu fördern. Gerade das hilft den Hypnotisand:innen sich Ressourcen leichter zugänglich zu machen.

Der Name erinnert an Milton H. Erickson. Die Beschreibung stammt von John Grinder und Richard Bandler, die meinten mit dem NLP-Modell die Arbeit von Milton H. Erickson wiederzugeben. Tatsächlich handelt es sich um ein sehr vereinfachtes Modell.

 

 

 

Elemente des Milton-Modells

 

Zum Milton-Modell gehören die folgenden Elemente.

 

 

1. Tilgungen

 

Dazu gehören:

  • Nominalisierungen
    Beispiele: Liebe, Frieden, Wissen, Lernen, Harmonie, Neugierde
  • Schwammige Wörter
  • Vergleichstilgungen
  • Allgemeine Tilgungen
  • Fehlender Inhaltsbezug
    Beispiele: man, die Umstände, die Notwendigkeit

 

 

 

2. Semantische Fehlgeformtheiten

 

Dazu gehören:

  • Unzureichende Kausalitäten
  • Gedanken lesen

 

 

3. Einengungen und Verallgemeinerungen

 

Dazu gehören:

 

 

4. Vorannahmen

 

Dazu gehören:

  • Verben der Wahrnehmung
  • Scheinalternativen
  • Temporale Nebensätze
  • Verwendung von Ordnungszahlen

 

 

5. Indirekte Auslöser

 

Dazu gehören:

 

 

6. Metaphern bzw. metaphorische Sprachmuster

 

Dazu gehören:

  • Metaphern
  • Zitate
  • Punktuelle Grenzüberschreitungen

Milton H. Erickson

 

Der amerikanische Arzt und Psychiater Milton H. Erickson (1901 bis 1980) gilt als Vater der modernen Hypnotherapie und war maßgeblich an der offiziellen Anerkennung der Hypnose als Therapieform beteiligt.

In den frühen 1950ern wandte sich der Anthropologe Gregory Bateson im Rahmen seiner Forschung über Kommunikation an Milton H. Erickson. Sie kannten sich schon von früher als Gregory Bateson und Margaret Met ihn gebeten hatten Filme zu analysieren, die Margaret Met von Menschen in Trancezuständen auf Bali gemacht hatte.

Durch Bateson lernte Milton H. Erickson Jay Haley, Richard Bandler und John Grinder kennen.

Im Jahr 1973 brachte Jay Haley das Buch „Uncommon Therapy“ heraus. Er berichtete über Milton H. Erickson und seine Ansätze, die so Aufmerksamkeit bekamen. Sein Bekanntheitsgrad wurde rasch größer und in großer Anzahl pilgerten Menschen aus aller Welt zu ihm, um von ihm zu lernen, aus Neugier und wohl auch, um etwas von dessen Ruhm für sich zu ergattern.

Er selbst hatte keine Theorien über sein Vorgehen. Richard Bandler und John Grinder modellierten ihn in den 70er Jahren und machten so seine Arbeit einem noch breiteren Publikum verfügbar. Die Rossis brachten interessante Transkripte ihrer Sitzungen mit Milton Erickson heraus.

Erickson nutzte zunehmend permissive (frei gewähren lassen) und indirekte Suggestionen für die kooperative Hypnotherapie. Dabei setzte er sehr häufig Metaphern ein, die es ermöglichten, indirekt über das Thema und Lösungswege zu reden. Oft schaffte er so allein durch das Erzählen von Geschichten, dass seine Klienten in Trance gingen und die gewünschten Veränderungen und Heilungen erschienen oft wie Wunder.

Heute ist er das Vorbild für eine Vielzahl von Hypnotherapeuten in aller Welt. Dabei ist zu beachten, dass sich seine Philosophie und Vorgehensweise an seinem Umfeld und der Situation seiner Zeit orientierte.

Einer seiner Schüler (Jeffrey Zeig) gründete später die Milton Erickson Gesellschaft und viele andere nutzten die Gelegenheit, von ihm zu lernen. Darunter Brian AlmanStephen Gilligan, …

Milton H. Erickson starb im März 1980 im Alter von 78 Jahren in Phoenix.

Indem die Ideen, für die Milton H. Erickson steht, mit zusätzlichen Möglichkeiten kombiniert wurden, entstand die Flexibel-kooperative Hypnosetherapie.

 

 

 

Veröffentlichungen

 

Hier finden Sie eine Auswahl seiner Veröffentlichungen. Einige der Titel wurden gemeinsam mit anderen Autoren wie Ernest Rossi verfasst bzw. von diesen herausgegeben.

Hypnotic Realities.
New York, Irvington 1976

Hypnotherapy: An Exploratory Casebook.
New York, Irvington 1979

Experiencing Hypnosis: Therapeutic Approaches to Altered States.
New York, Irvington 1981

The February Man: Evolving Consciousness and Identity in Hypnotherapy.
New York, Brunner/Mazel 1989

The Collected Papers of Milton H. Erickson on Hypnosis. 3 Bände.
New York, Irvington 1980:
Band 1: The Nature of Hypnosis and Suggestion.
Band 2: Hypnotic Alteration of Sensory, Perceptual and Psychophysical Processes.
Band 3: Hypnotic Investigation of Psychodynamic Processes.
Band 4: Innovative Hypnotherapy

The Lectures, Seminars, and Workshops of Milton H. Erickson.
Band 1: Healing in Hypnosis. New York, Irvington 1983
Band 2: Life Reframing in Hypnosis. New York, Irvington 1985
Band 3: Mind-Body Communication in Hypnosis. New York, Irvington 1986
Band 4: Creative Choice in Hypnosis. New York, Irvington 1990

Erstveröffentlichung: 2. Januar 2001
Letzte Überarbeitung: 22. Januar 2023
K: CNA
Ü:
#A426
Englische Version:

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